Pressemitteilung vom 3. Juni 2003
FFH - 3. Tranche überzogen

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Der Arbeitskreis Eigentum und Naturschutz kritisierte am Dienstag in Kiel die Entscheidung des Landeskabinetts, zusätzliche FFH-Gebiete auszuwählen. Die Meldung weiterer Flächen nach Brüssel sei überzogen.

Folge der Auswahl seien regelmäßig erhebliche Nutzungseinschränkungen. Zusätzlich sei mit laufenden Bürokratiekosten von rund 100,00 € je Hektar und Jahr zu rechnen, die Eigentümer und Bürger nicht für die Natur, sondern für eine aufgeblasene Naturschutzverwaltung aufzubringen hätten.

Nach der vorangegangenen 2. Tranche von FFH-Gebieten hatten Ministerpräsidentin, Umweltminister und das Landesamt für Natur und Umwelt (LANU) mehrfach erklärt, damit sei die Auswahl abgeschlossen. "Nun soll auf einmal alles nicht mehr gelten", wirft der Arbeitskreis dem Kabinett Wortbruch und den "Fachleuten" des LANU Unfähigkeit vor.

Die Landesregierung beuge sich voreilig dem Druck von NABU und BUND, die es sehr geschickt verstanden hätten, ihre Interessen als den Willen der Europäischen Kommission darzustellen. So hätten in den Biogeographischen Konferenzen von Den Haag und Potsdam nicht legitimierte Wortführer und selbst ernannte Experten voneinander die Meldung weiterer Gebiete gefordert. Diesen Forderungen komme die Landesregierung nun nach, obwohl fachlich dazu keinerlei Anlaß bestehe.

Die zur 3. Tranche den Betroffenen nun eingeräumte Anhörungsmöglichkeit sei eine Farce, da die Landesregierung bereits eine Vorabmeldung nach Brüssel vor Ende der Anhörungsfrist angekündigt habe.

Dramatisch sei nicht nur die Auswahl neuer Flächen, sondern auch die rückwirkende Änderung der Erhaltungsziele von Gebieten der 2. Tranche. "Diese 3. Tranche ist ein Musterbeispiel für die konfuse und unberechenbare Naturschutzpolitik, die unser Land zurückwirft", so der Arbeitskreis abschließend.

Im Arbeitskreis Eigentum und Naturschutz sind 48 Verbände im Land zusammengeschlossen. Näheres unter www.arbeitskreis-eigentum-und-naturschutz.de oder unter Tel.: 04 31 / 5 90 09 62.

V.i.S.d.P. Dr. Tilman Giesen, Kiel

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